Zum weiblichen Genitalsystem gehören die äußeren und inneren Geschlechtsorgane. Die Strukturen der Vulva (auch Scham genannt) bilden die äußeren Geschlechtsorgane Zu den inneren Geschlechtsorganen gehört ein dreiteiliges Gangsystem: Eileiter, Gebärmutter und Scheide. Dieses Gangsystem ist mit den Eierstöcken, den primären Geschlechtsorganen, verbunden. Die Eierstöcke produzieren die Eizellen und setzen diese zur Befruchtung frei. Befruchtete Eizellen entwickeln sich in der Gebärmutter (Uterus).
Bei den Eierstöcken handelt es sich um mandelförmige Strukturen beidseits der Gebärmutter, die mit den Eileitern verbunden sind. Sie bilden die Oozyten (Eizellen) sowie Östrogen, Progesteron und weitere Hormone. Die auch als Oogenese bezeichnete Produktion der Eizellen beginnt mit den Urkeimfollikeln. Bei Erreichen der Pubertät enthalten die Eierstöcke der Mädchen Tausende dieser Follikel mit genau einer primären Oozyte in jedem Follikel. Bei der Follikelreifung wandeln sich einige der primären in sekundäre Eizellen um. Zum Zeitpunkt des Eisprungs (Ovulation) verbleibt nur ein einziger ausgereifter Ovarialfollikel. Die anderen Follikel verkümmern. Beim Eisprung (etwa einmal monatlich) platzt der dominante Follikel und setzt seine sekundäre Eizelle frei. Die Eizelle wandert in den Eileiter, wo sie befruchtet werden kann.
Der Eileiter (auch als Salpinx oder Tuba uterina bezeichnet) verbindet den Eierstock mit der Gebärmutter. Die Wand jedes Eileiters besteht aus einer äußeren Serosaschicht, gefolgt von einer Muskelschicht und im Inneren einer Schleimhautschicht, die in die Innenauskleidung der Gebärmutter übergeht. Jeder Eileiter weist drei Abschnitte auf: Das Infundibulum ist zum Abdomen hin offen. Eine Engstelle, der so genannte Isthmus verbindet den Gang mit der Gebärmutter. Und schließlich wölbt sich ein erweiterter Abschnitt, die Ampulle, über den Eierstöcken. Die Eizelle wird zumeist in der Ampulle befruchtet Die Eizelle wandert dann durch den Isthmus in die Gebärmutter.
Die birnenförmige Gebärmutter liegt im kleinen Becken zwischen der Harnblase und dem Mastdarm. Sie ist ein Hohlorgan mit kräftiger Muskelwand. Die Eileiter führen von den Eierstöcken in den oberen Anteil der Gebärmutter (auf jeder Seite jeweils ein Eileiter). Der untere Anteil der Gebärmutter verjüngt sich zum Gebärmutterhals, die so genannte Zervix, der in die Scheide (Vagina) übergeht. Bei der Menstruation wird die Innenauskleidung der Gebärmutter abgestoßen. Wenn eine Frau schwanger wird, nistet sich die befruchtete Eizelle jedoch in der Wand der Gebärmutter ein und es findet keine Menstruation statt. Die Gebärmutter nimmt dramatisch an Größe zu, während sich die Eizelle erst zum Embryo weiterentwickelt und dann zum heranwachsenden Fötus.
Die Scheide erstreckt sich vom Gebärmutterhals, dem tiefsten Abschnitt des Uterus, nach unten zum Scheidenvorhof, der Teil der Vulva (Scham) und der äußeren Geschlechtsorgane ist. Sie liegt hinter der Harnblase und vor dem Mastdarm. Die glatte Muskulatur der Scheidenwand ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Ähnlich wie die Innenauskleidung der Eileiter geht auch die Schleimhaut der Scheide nahtlos in die Schleimhaut der Gebärmutter über. Die drei Hauptaufgaben der Scheide sind: Ableitung des Menstruationsausflusses nach außen, Aufnahme des männlichen Penis beim Geschlechtsverkehr und Geburtskanal während der Wehen.
Die Strukturen der Vulva erleichtern den Geschlechtsverkehr und bilden den Eingang in die inneren Geschlechtsorgane sowie deren Ausgang. Sie umfassen die großen und kleinen Schamlippen, den Schamhügel, den Kitzler (Klitoris), die Bartholinischen Drüsen und den Scheidenvorhof. Im Scheidenvorhof finden sich zwei Einmündungen: Durch die kleine Harnröhrenmündung tritt der Urin aus (als Teil des Harnsystems). Die größere Mündung ist der Eingang in die Scheide.
Termini des weiblichen Genitalsystems, aus dem Online-Kurs Medizinische Terminologie der Universität von Des Moines.
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Ein Leitfaden zur Gesundheit der Frau von der Online-Bibliothek der Medizinischen Fakultät der Universität von Chicago.
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