Produktion und Weitergabe der Spermien: Das männliche Genitalsystem

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Hoden

Die Hoden als das primäre Reproduktionsorganbei Männern stellen Spermienzellen her und produzieren das Hormon Testosteron.

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Strukturen des männlichen Genitalsystems

Die Hoden sind die primären Fortpflanzungsorgane und produzieren die Spermienzellen durch den Prozess der so genannten Spermatogenese. Die Drüsen des männlichen Genitalsystems produzieren die Spermien und Samenflüssigkeit. Prostata, Samenbläschen und Bulbourethraldrüsen tragen Samenflüssigkeit zum Samen bei, die die Spermien schützt und transportiert. Beim Geschlechtsverkehr durchläuft der Samen eine Reihe von Gängen, um dann direkt in das Genitalsystem der Frau übertragen zu werden.

1. Die Hoden produzieren tagtäglich Abermillionen von Spermien

Zur Animation der Spermienbildung hier klicken

Die Hoden (Testes) sind die Keimdrüsen des Mannes und liegen unterhalb des Penis im so genannten Hodensack (Skrotum). Sie sind 4-5 cm lang, haben einen Durchmesser von 2,5 cm und weisen zwei Membranschichten auf, die Tunica albuginea und die Tunica vaginalis testis. Die Hoden liefern die Spermien, die männlichen Keimzellen, und produzieren auch Testosteron sowie weitere Geschlechtshormone. Die Spermienproduktion läuft konstant ab und findet in jedem Hoden in zahlreichen Läppchen statt. Im ersten Schritt produzieren die als Tubuli seminiferi (Hodenkanälchen) bezeichneten Strukturen Stammzellen. Diese Zellen, die so genannten Spermatogonien, teilen sich in Spermatozyten auf und entwickeln sich dann weiter zu den Spermatiden. Dieser Vorgang wird als Spermatogenese bezeichnet. Aus den Hoden gelangen die Spermatiden in die Nebenhoden und reifen dort zu Spermien.

2. Die Gänge des Genitalsystems drücken Spermien und Samenflüssigkeit durch die inneren Geschlechtsorgane

Der Weg der Spermien von den Hoden in die Harnröhre

Nebenhoden, Samenleiter, Spritzkanälchen und Harnröhre bilden zusammen ein vierteiliges Transportsystem. Der Nebenhoden liegt direkt über dem jeweiligen Hoden. Während sie den geschlängelten Gang des Nebenhodens durchlaufen, reifen die Spermien aus den Hoden aus. Beim Geschlechtsverkehr und der Ejakulation werden sie in den Samenleiter gepresst. Der Samenleiter drückt die Spermien über die Harnblase zur Prostata. Dort vereint sich der Samenleiter mit den Enden der Samenbläschen (akzessorische Geschlechtsdrüsen) und bildet die Spritzkanälchen. Die Spritzkanälchen nehmen die Samenflüssigkeit aus den Samenbläschen auf, durchqueren die Prostasta und transportieren die Spermien in die Harnröhre. Die männliche Harnröhre erstreckt sich von der Harnblase durch die Prostata bis zur äußeren Harnröhrenmündung an der Eichel. Diese erhält weitere Samenflüssigkeit aus der Prostata, bevor sie den Samen aus dem Körper schleudert.

3. Akzessorische Geschlechtsdrüsen fügen dem Samen Samenflüssigkeit zu

Samenbläschen, Prostata und Bulbourethradrüse; sekundäre Geschlechtsdrüsen

Für ihren Transport, und um zu überleben, sind die Spermien auf die Samenflüssigkeit angewiesen. Diese Flüssigkeit wird während der Ejakulation von den akzessorischen Drüsen produziert: Samenbläschen, Prostata und die Bulbourethraldrüsen. Die beiden sackförmigen Samenbläschen liegen direkt hinter der Harnblase und erstrecken sich in ihre Richtung. Dort münden sie jeweils in den entsprechenden Samenleiter dieser Seite und bilden die Spritzkanälchen. Die Samenbläschen produzieren eine weißbraune Flüssigkeit, die Zucker, Prostaglandine und weitere Substanzen enthält und insgesamt zwei Drittel des Volumens des Samenvolumens ausmacht. Die unter der Harnblase und oberhalb des Penisansatzes liegende Prostata enthält die Spritzkanälchen und den Prostataabschnitt der Harnröhre. Sobald der Samen in die Harnröhre eintritt, gibt die Prostata Enzyme ab, die die Spermienaktivierung unterstützen. Die erbsgroßen Bulbourethraldrüsen (auch als Cowpersche Drüsen bezeichnet) besitzen jeweils einen Gang, der dort in die Harnröhre mündet, wo sie die Prostata verlässt. Diese Drüsen steuern Schleim bei, die die Beweglichkeit der Spermien unterstützt.

4. Der Schlüssel zur Penisfunktion beim Geschlechtsverkehr ist das schwammartige Binnengewebe

Ein Querschnitt durch den Penis und die Strukturen von Körper und Kopf.

Der Penis ist Teil der äußeren Geschlechtsorgane des Mannes und ist vorne und seitlich am Schambogen aufgehängt. Im Penisinneren befinden sich drei miteinander verbundene Gewebestränge. Die paarigen Penisschwellkörper (Corpora cavernosa) erstrecken sich jeweils von der Peniswurzel durch den Peniskörper. Der Harnröhrenschwellkörper (Corpus spongiosum penis) verläuft auf der Unterseite der Penisschwellkörper. Das Corpus spongiosum penis umgibt die schwammartige Harnröhre und erstreckt sich weiter durch den Peniskörper, um die Eichel (Penisspitze) zu bilden. Das Gewebe der Penisschwellkörper sowie des Harnröhrenschwellkörpers besitzt eine schwammartige Struktur. Bei Erregung und während des Geschlechtsverkehrs füllen sich die Geweberäume mit Blut. Der Penis versteift sich. Jetzt kann er in die Scheide eindringen, um den Samen direkt in das Genitalsystem der Frau zu transportieren.

Externe Hilfe

Leichenpräparat der penilen Harnröhre, Medizinische Fakultät der Universität von Stony Brook. The Body Online.

Termini des männlichen Genitalsystems, aus dem Online-Kurs Medizinische Terminologie der Universität von Des Moines.

Anatomie & Physiologie von Visible Body bietet eine umfassende Behandlung jedes Körpersystems in einer geführten, visuell ansprechenden Präsentation.